Der Augenzeuge - Wochenschau der DEFA

Berlin im Aufbau
Musikalischer Besuch
1.Mai 1946
Leipziger Messe 1946
Einheit SPD - KPD

 


Ehe im Schatten

 


Die Buntkarierten

 


Der Rat der Götter
Immer bereit
Familie Benthin

 


Literarische Mitarbeit an Die Sonnenbrucks

 


Roman einer jungen Ehe

 


Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse

 


Ernst Thälmann - Führer seiner Klasse

 


Schlösser und Katen
Vergesst mir meine Traudl nicht
Wahlfim mit Kurt Maetzig

 


Das Lied der Matrosen

 


Der schweigende Stern

 


Septemberliebe
Der Traum des Hauptmann Loy
Der Schatten



Lampe und Krokodil

 


An französischen Kaminen

 


Preludio 11

 


Das Kaninchen bin ich

 


Das Mädchen auf dem Brett
Die Fahne von Kriwoj Rog

 


Aus unserer Zeit

 


Januskopf

 


Mann gegen Mann


DER AUGENZEUGE, 1946/47

 

Wochenschau der DEFA, 1946 / 47,
sw Gesamtleitung, Regie und Produktion einzelner Sujets

Aktualitätenmagazin


BERLIN IM AUFBAU, 1946

DB Marion Keller, KA Harry Bremer, Otto Baecker, Erich Nitzschmann, Heinz Jaworsky, Walter Fehdmer u.a. sw, 23 min.

Dokumentarfilm, Reportage über das zerstörte Nachkriegs-Berlin und den mühevollen Neuaufbau


MUSIKALISCHER BESUCH, 1946 (zusammen mit Marion Keller), KA Harry Bremer, Erwin Anders, Heinz Jaworsky, Walter Fehdmer, Richard Groschopp u.a. sw, 11 min.

Dokumentarfilm, Reportage über das Gastspiel des Alexandrow-Ensembles der Roten Armee in Berlin

1. MAI 1946, 1946 KA Erich Nitzschmann, Ewald Krause, Joop Huisken sw, 19 min.

Dokumentarfilm über den Feiertag

LEIPZIGER MESSE 1946, 1946 KA Erwin Anders, Richard Groschopp, Walter Roßkopf, sw, 8 min.

Dokumentarfilm, Reportage über die erste deutsche Nachkriegsmesse

EINHEIT SPD - KPD, 1946

Text Fritz Erpenbeck, sw, 19 min. KA Werner Krien, Joop Huisken, Heinz Jaworsky, Kurt Krigar, Harry Bremer u.a. Dokumentarfilm

Reportage über den Zusammenschluß der Parteien SPD und KPD zur SED in Berlin und Dresden

EHE IM SCHATTEN, 1947



Nach der Novelle "Es wird schon nicht so schlimm" von Hans Schweikart, KA Friedl Behn-Grund, Eugen Klagemann, MU Wolfgang Zeller, BA Otto Erdmann, Franz F. Fürst, Kurt Herlth, DA Ilse Steppat, Paul Klinger, Alfred Balthoff, Claus Holm, Willi Prager u.a. sw, 105 min.

Freie Nacherzählung des Schicksals des Schauspielers Joachim Gottschalk, der 1941 mit seiner Familie in den Freitod ging, um den Drangsalierungen der Nazis wegen der jüdischen Abstammung seiner Frau Meta zu entgehen. - Der Münchner Regisseur und Theaterdirektor Hans Schweikart, der noch mit Gottschalk gearbeitet hatte, drückte mit dem Titel seiner Filmerzählung "Es wird schon nicht so schlimm!" die Haltung und Stimmung vieler Intellektueller zum Beginn der NS-Zeit aus. Auch die Hauptfiguren des Films machten da keine Ausnahme. Aber es kam schlimmer, als alle sich vorgestellt hatten.

Maetzig empfand diese Filmerzählung als Initialzündung für den Beginn seiner künstlerischen Entwicklung: er mußte diesen Film machen, weil er mit ihm auch den Selbstmord der eigenen Mutter künstlerisch zu bewältigen suchte.
Der Film wurde - als einziger deutscher Nachkriegsfilm - gleichzeitig in allen vier Sektoren Berlins aufgeführt.

DIE BUNTKARIERTEN, 1949


Nach dem Hörspiel "Während der Stromsperre" von Berta Waterstradt, KA Friedl Behn-Grund, Karl Plintzner, MU H.W. Wiemann, BA Emil Hasler DA Camilla Spira (Guste), Werner Hinz (Paul), Lotte Lieck (Großmutter), Brigitte Krause (Christel), Friedrich Gnass (Großvater) u.a. sw, 100 min.

Filmischer Bilderbogen über mehrere Jahrzehnte deutscher Geschichte am Beispiel einer Berliner Familie. - Das Berliner Mädel Guste, Tochter eines Dienstmädchens und ebenfalls "in Stellung", heiratet den Arbeiter Paul und verlebt mit ihm einige gute Jahre mit Arbeit, Kindern, einem eigenen, wenn auch bescheidenen Zuhause. Aber Krisen und Kriege greifen schmerzhaft in ihr Leben ein.

Am Ende, nach dem letzten Weltkrieg, näht die alte Guste ihrer Enkelin Christel, die als einzige aus der Familie geblieben ist, ein neues Kleid für einen neuen Anfang, für die Universität: der Stoff stammt von der buntkarierten Bettwäsche, die Guste lebenslang sorgsam gehütet hat.

DER RAT DER GÖTTER, 1950

B Friedrich Wolf, Philipp Gecht, KA Friedl Behn-Grund, MU Hanns Eisler, BA Willi Schiller DA Paul Bildt (Geheimrat Mauch), Fritz Tillmann (Dr. Hans Scholz, Chemiker), Willy A. Kleinau (Mr. Lawson), Ivonne Merin (Claudia Mauch), Albert Garbe (Onkel Karl) u.a. sw., 111 min.

Ein Chemieingenieur gerät in Konflikte zwischen seiner Familie und der Konzernleitung, von der NS-Zeit bis in die westdeutsche Gegenwart 1950, personalisiert in Onkel Karl, einem Arbeiter, und dem Konzerndirektor Geheimrat Mauch. Als Dr. Scholz an Experimenten mit Giftgasen teilnehmen muß, beginnt in ihm ein tiefgreifender Erkenntnisprozeß, zumal der erfahrene Chemiker die Tragweite dieser Laborversuche absehen kann.

Die Handlung des Films basiert auf zeitgenössischen Akten aus dem Prozeß gegen Direktoren der IG Farben und Zeitungsberichten über eine gewaltige Explosion eines Chemiewerkes in Ludwigshafen. Der Film klagt die Mitschuld deutscher Industrieller am Faschismus an.

IMMER BEREIT, 1950
Zusammen mit Feodor Pappe, DB Slatan Dudow, Feodor Pappe, Bruno Kleberg, Ingeborg Ewald, KA Harry Bremer, Helmut Gerstmann, Joop Huisken, André von Baibus, Ewald Krause, Erich Nitzschmann, Walter Roßkopf, Walter Fehdmer, Hans Nowak, Karl Plintzner, Hans-Georg Stekker, Dieter Wedekind sw, 68 min.

Dokumentarfilmreportage über das Deutschlandtreffen der Jugend 1950 in Berlin

FAMILIE BENTHIN, 1950


RE Kollektiv unter Leitung von Kurt Maetzig und Slatan Dudow, B Johannes R.Becher, Slatan Dudow, Kuba (= Kurt Bartel), KA Robert Baberske, Karl Plintzner, Walter Roßkopf, MU Ernst Roters, BA Erich Zander DA Maly Delschaft (Annemarie Naumann), Charlotte Ander (Olga Benthin), Hans-Georg Rudolph (Theo Benthin), Werner Pledath (Gustav Benthin), Harry Hindemith (Werkleiter Seidel) u.a. sw, 98 min.

Ein Fabrikbesitzer-Bruderpaar - Theo im Westen und Gustav im Osten Deutschlands - versucht, mit der innerdeutschen Teilung private Geschäfte zu machen. Skrupellos ziehen sie Familie, Angestellte und Freunde in ihre Machenschaften hinein. Aber die wachsame DDR-Volkspolizei und ehrliche Familienmitglieder verhindern das Schlimmste.

Innerfamiliäre Konflikte im Spannungsfeld zwischen Ost- und Westdeutschland bei offener Grenze.

ROMAN EINER JUNGEN EHE, 1952

B Bodo Uhse, Kurt Maetzig, KA Karl Plintzner, MU Wilhelm Neef, BA Otto Erdmann, Franz F. Fürst DA Ivonne Merin (Agnes Sailer), Hans-Peter Thielen (Jochen Karsten), Willy A. Kleinau (Dr. Ulrich Plisch), Harry Hindemith (Burmeister), Hilde Sessak (Carla) u.a. sw, 103 min.

Liebes- und Ehegeschichte unter Schauspielern im geteilten Berlin der Nachkriegszeit: Die Ehe zwischen Agnes und Jochen kriselt, weil jeder in einem anderen Teil Berlins arbeitet und dort Anerkennung findet. Erst als Jochen begreift, daß auch seine Zukunft im Osten der Stadt liegt, ist der Weg zu beider Glück offen.

Die frei für den Film fabulierte Geschichte verarbeitet zahlreiche zeitgenössische Ereignisse und Personen aus dem Berlin jener Jahre und spiegelt - bis in die Straßenbilder hinein - viel authentische Atmosphäre.

Literarische Mitarbeit an
DIE SONNENBRUCKS, 1951
nach dem gleichnamigen Schauspiel von Léon Kruczkowski RE Georg C.KLaren

ERNST THÄLMANN - SOHN SEINER KLASSE, 1954
und
ERNST THÄLMANN - FÜHRER SEINER KLASSE, 1955



B zusammen mit Willi Bredel und Michael Tschesno-Hell, KA Karl Plintzner, MU Wilhelm Neef, BA Willi Schiller, Otto Erdmann DA Günther Simon (Thälmann), Hans-Peter Minetti (Fiete Jansen), Erich Franz (Arthur Vierbreiter), Erika Dunkelmann (Martha Vierbreiter), Raimund Schelcher (Krischan Daik) u.a. Farbe, 103 min. und 140 min.

Großangelegtes, aufwendiges Epos über den Führer der deutschen Kommunisten von den 20er Jahren bis zur Ermordung Thälmanns im KZ Buchenwald 1944. Dem Helden sind frei fabulierte Arbeiterfiguren und ein Liebespaar beigesellt, die über lebendiges Zeitkolorit hinausgehend die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung personalisierten und als natürliche Bezugspersonen der Titelfigur fungierten.

Dabei gestaltete der Film, der nach mehreren Jahren Vorbereitung als Auftrag der SED-Führung produziert wurde, auch Handlungskomplexe, die sich weit vom Lebensweg Thälmanns entfernten. Ebenso ging er mehrfach frei mit historischen Fakten um, da der Film mehr der Bestätigung der seinerzeitigen SED-Politik dienen sollte als er die historische Wahrheit spiegelte, insbesondere wurde der Schluß - eigentlich der Tod Thälmanns - als "optimistische Tragödie" gestaltet und folglich in großes Pathos gekleidet.

SCHLÖSSER UND KATEN, 1957


1.Teil Der krumme Anton, 2. Teil Annegrets Heimkehr, 1957 B Kuba (= Kurt Bartel), Kurt Maetzig, KA Otto Merz, MU Wilhelm Neef, BA Alfred Hirschmeier DA Raimund Schelcher (Krummer Anton), Erika Dunkelmann (Marthe), Karla Runkehl (Annegret), Erwin Geschonneck (Bröker), Harry Hindemith (Kalle) u.a. sw, 103 min. und 101 min.

Die lebenslange Schufterei auf den Äckern des Grafen hat den Knecht Anton verkrüppelt, er ist der krumme Anton. Als nach Kriegsende das Land des Grafen unter den Bauern aufgeteilt wird, bekommt auch Anton mit seiner Familie ein Stück und hofft nun, endlich frei und für sein eigenes Glück arbeiten zu können. Aber ein Schuldschein aus alter Zeit und eine böse Intrige lassen Anton und die Seinen nicht aus ihren Fängen.

Erst als sich die Bauern des Dorfes immer mehr ihrer eigenen Kraft bewußt werden und als Antons Tochter Annegret das Dorf verläßt, scheint ein wirklicher Neuanfang auch für Anton möglich.- Figurenreiches Panorama der Entwicklung eines mecklenburgischen Dorfes von Kriegsende bis zum 17. Juni 1953.


VERGEßT MIR MEINE TRAUDL NICHT, 1957


B Kuba (= Kurt Bartel), Kurt Maetzig, KA Erwin Anders, MU Hans-Hendrik Wehding, BA Alfred Hirschmeier DA Eva-Maria Hagen (Traudl Gerber), Horst Kube (Hannes Wunderlich), Günther Haack (Wolfgang Auer), Erna Sellmer (Frau Palotta), Günther Simon (Volkspolizei-Kommissar) u.a. sw, 85 min.

Die junge, bezaubernd aussehende Waise Traudl gerät in eine beengte, aber gemütliche Wohngemeinschaft mit einem Lehrer und einem Volkspolizisten, der eigentlich lieber als Damenschneider arbeiten möchte und sich - Traudls wegen - zu einem Gesetzesverstoß hinreißen läßt. Aber die resolute und findige Zimmerwirtin Palotta und Hannes' Polizei-Vorgesetzter lösen - natürlich innerhalb der Möglichkeiten einer Komödie - die Konflikte, die sich zwischen den jungen Leuten, zwischen Frivolität und Liebe, offener Berlin-Grenze und Dienstvorschrift aufgestaut haben. Und Hannes wird wieder Damenschneider.

WAHLFILM MIT KURT MAETZIG, 1957

(genauer Titel nicht zu ermitteln) 3 min., sw Stacheltier-Prod.

Ansprache Kurt Maetzigs zu den DDR-Kommunalwahlen 1957


DAS LIED DER MATROSEN, 1958

B Karl-Georg Egel, Paul Wiens, KA Joachim Hasler, Otto Merz, MU Wilhelm Neef, BA Gerhard Helwig DA Günther Simon (Erich Steigert), Raimund Schelcher (August Lenz), Ulrich Thein (Henne Lobke), Horst Kube (Jens Kasten), Hilmar Thate (Ludwig Bartuschek) u.a. sw, 125 min.

Das filmische Epos über den Aufstand von Matrosen der kaiserlichen Flotte 1918 in Kiel und die Novemberrevolution in Berlin war ein Auftrag der DDR-Führung zur Erinnerung an die Novemberrevolution. Einige der Matrosenfiguren werden zu Wortführern und Leitfiguren individualisiert, obwohl die angestrebte gestalterische Überhöhung zur Reduzierung auf weithin typische Klassenmerkmale nötigte. Ihnen gegenüber standen gewaltige Massenszenen.

Die Gründung der KPD beschloß in großer Apotheose den Film. Der Film war als erster Teil einer geplanten Trilogie gedacht.

DER SCHWEIGENDE STERN, 1960

B Jan Fethke, Wolfgang Kohlhaase, Günter Reisch, Günther Rücker, Alexander Graf Stenbock-Fermor nach dem Roman "Astronauci" von Stanislaw Lem, KA Joachim Hasler, MU Andrzej Markowski, BA Anatol Radzinowicz, Alfred Hirschmeier DA Yoko Tani (Sumiko, japanische Ärztin), Oldrich Lukes (Hawling, amerikanischer Atomphysiker), Ignacy Machowski (Saltyk, polnischer Chefingenieur), Julius Ognewe (Talua, afrikanischer Fernsehtechniker), Michail Postnikow (Arsenjew, sowjetischer Astronaut) u.a. Farbe, 94 min.

Erster utopischer Film der DEFA. Eine internationale Mannschaft demonstriert Heldenmut und Solidarität bei einem Weltraumausflug zu einem unbekannnten Planeten und besteht allerlei unerwartete, auch opferreiche Abenteuer. Nach der Rückkehr auf die Erde gilt das demokratische Angebot einer multikulturellen crew als bestanden.

Mit opulenter Ausstattung und zahlreichen Tricks bot die DEFA zudem einen spielerisch-naiven Blick auf künftige Leistungen der Kosmostechnik, die so noch nicht gesehen wurden und dann doch ganz anders erschienen.

SEPTEMBERLIEBE, 1961

B Herbert Otto, KA Joachim Hasler, MU Helmut Nier, BA Alfred Hirschmeier DA Doris Abesser (Franka), Ulrich Thein (Dr. Hans Schramm), Annekathrin Bürger (Hannelore), Hans Lucke (Oberleutnant Unger), Kurt Dunkelmann (Vater Hübenthal) u.a. sw, 78 min.

Berliner Liebesgeschichte zwischen Westflucht und Mauerbau.- Wie vom Blitz getrofffen wendet sich die Liebe des Chemikers Hans Schramm von Hannelore zu deren Schwester Franka. Keiner versteht die jähe Wendung, aber jeder billigt sie schließlich. Darüberhinaus rettet Franka den begabten Wissenschaftler aus einer Erpressung durch westliche Agenten, indem sie sich den DDR-Sicherheitsorganen offenbart und den Geliebten zur richtigen Stellungnahme zwingt.

DER TRAUM DES HAUPTMANN LOY, 1961

B Kurt Maetzig nach dem Roman von Wolfgang Schreyer, KA Karl Plintzner, MU Helmut Nier, BA Paul Lehmann, Willi Schäfer, Bruno Möller, Senta Ochs DA Horst Drinda (Hauptmann Loy), Christine Laszar (WAF-Corporal Doris Graves), Ulrich Thein (Eddy Sharp), Jana Brejchova (Patricia Binchy), Heinz Hinze (Mister Macauley) u.a. sw, 88 min.

Besatzung und Passagiere in einem amerikanischen Militärflugzeug geraten in Streit und Schießerei, weil ein unerwarteter Passagier heimlich zu einer Spionage-Mission über sowjetischem Gebiet abgesetzt werden soll und das Flugzeug in einen Schußwechsel mit einem sowjetischen Jäger verwickelt wird. Damit wird auch jäh der Flirt zwischen dem schnittigen Hauptmann Loy aus England und der attraktiven Kollegin aus den US-Air-Force beendet. Aktionsreiche Spionage-Fiktion zu Zeiten des Kalten Krieges.

DER SCHATTEN, 1961 B Märchenkomödie von Jewgeni Schwarz, KA Harry Valek, Wilfried Tittel, Tilman Dähn, MU Hans-Dieter Hosalla, BA Erich Geister DA Hans-Peter Minetti (der Gelehrte), Ekkehard Schall (sein Schatten), Gerhard Frei (Pietro, ein Gastwirt), Karin Schröder (Annunziata, seine Tochter), Marianne Wünscher Julia, eine Sängerin) u.a. sw, 100 min.

In dem leicht aktualisierten und mit zeitgenössischen Amerikanismen durchsetzten Märchenspiel werden der Gelehrte und sein Schatten heftig kritisiert, weil sie zu eng mit den Macht- und Absolutheitsansprüchen des Hofes verbunden sind. Der Kampf des Gelehrten um seinen Schatten wird zum beispielhaften Ringen um die eigene Identität. Liebreiz und aktive Hilfe des "einfachen Mädchens aus dem Volke" Annunziata erleichtern die märchenhafte und zugleich vergnügliche Lösung und ermöglichen ein happy-end. (Einrichtung der TV-Inszenierung von Hilmar Elze).

LAMPE UND KROKODIL, 1962/63 private Reisereportage über Kuba, verschollen

AN FRANZÖSISCHEN KAMINEN, 1963

B Harald Hauser, Henryk Keisch, KA Günter Haubold, MU Wilhelm Neef, BA Alfred Hirschmeier, Hans-Jorg Mirr DA Arno Wyzniewski (Klaus Wetzlaff), Angelica Domröse (Jeanne), Hannjo Hasse (Major Siebert), Harry Hindemith (Bourguignon), Raimund Schelcher (Ludovic) u.a. sw, 98 min.

Als der rheinländische Bundeswehrsoldat Klaus Wetzlaff im Rahmen von NATO-Übungen in einer französischen Kleinstadt stationiert wird, wird er unvermutet in Vergangenes verwickelt: die NS-Wehrmacht hatte hier ein Massaker unter Zivilisten angerichtet - die westdeutschen Soldaten stören unter den Zivilisten die Erinnerungen an damals wieder auf. Außerdem war seinerzeit ein deutscher General beteiligt, der auch jetzt wieder eine einflußreiche Position in der BRD innehat. Klaus Wetzlaff - mit Unterstützung neuer Freunde aus dem Ort und einer schönen jungen Frau - rebelliert gegen seinen Bundeswehrauftrag und wechselt die Seiten.

PRELUDIO 11, 1964

B Wolfgang Schreyer, KA Günter Haubold, MU Marta Valdis, BA Alfred Hirschmeier DA Aurora Depestre (Daniela), Roberto Blanco (Miguel), Günther Simon (Palomino), Armin Mueller-Stahl (Quintana), Gerry Wolff (Figueras) u.a. sw, 90 min.

Unter dem Tarnnamen "Preludio" soll auf Kuba eine militärische Aktion von US-gesteuerten Exilkubanern beginnen, die auf der Insel Unruhe und Schrecken - mithin Instabilität - bringen soll. Das Kommando spekuliert auf Sympathisanten, die im Geheimen gegen das Castro-Regime rebellieren. Daniela gerät in heftige Konflikte zwischen ihrem Freund Miguel, der zu den Invasoren gehört, und ihrer Verpflichtung gegenüber der Heimat und deren Sicherheitstruppen. Die Auseinandersetzungen werden mit Waffengewalt gelöst.- Abenteuer und action kubanischer Revolutionäre in exotischer Umgebung.

DAS KANINCHEN BIN ICH, 1965

B Manfred Bieler, KA Erich Gusko, MU Reiner Bredemeyer, Gerhard Rosenfeld, BA Alfred Thomalla DA Angelika Waller (Maria Morzeck), Alfred Müller (Paul Deister), Irma Münch (Frau Deister), Ilse Voigt (Tante Hete), Wolfgang Winkler (Dieter) u.a. sw, 110 min.

Liebesgeschichte einer selbstbewußten und attraktiven Ostberliner Abiturientin: Maria darf nicht studieren, weil ihr Bruder Dieter wegen "staatsfeindlicher Hetze" im Gefängnis sitzt, also arbeitet sie als Kellnerin. Dann verliebt sie sich nichtsahnend und heftig in den Richter Paul Deister, der Dieter verurteilt hat. Spät erst erkennt sie den Opportunismus Deisters, der vor allem an seine Karriere denkt und dafür sie und die Gesetze mißbraucht. Sie wendet sich von dem Geliebten ab, erduldet Dieters Schläge und beginnt entschieden den eigenen Weg.

Der Film wurde 1965 infolge des 11. Plenums des ZK der SED verboten und erst 1990 uraufgeführt.

DAS MÄDCHEN AUF DEM BRETT, 1967

B Ralph Knebel, KA Erich Gusko, MU Gerhard Rosenfeld, BA Dieter Adam DA Christiane Lanzke (Katharina), Klaus Piontek (Peter), Hannjo Hasse (Klemm), Monika Woytowicz (Claudia), Irene Korb (Katharinas Mutter) u.a., sw, 95 min.

Die erfolgreiche Wassersportlerin Katharina versagt bei einem internationalen Wettbewerb im Turmspringen, bei dem sie für eine Kollegin eingesprungen ist. So verliert auch die Mannschaft den fast sicheren Sieg. Infolgedessen stürzt sie in eine tiefe sportliche und persönliche Krise. Alle Freunde und Sportkameraden wollen ihr aus der Depression heraushelfen, manche auch mit untauglichen Mitteln und auf Umwegen. Aber erst die beginnende Zuneigung zu dem jungen Peter hilft ihr wirklich.

DIE FAHNE VON KRIWOJ ROG, 1967

B Hans-Albert Pederzani nach dem gleichnamigen Roman von Otto Gotsche, KA Erich Gusko, Roland Dressel, MU Gerhard Rosenfeld, BA Dieter Adam DA Erwin Geschonneck (Otto Brosowski), Marga Legal (Minna Brosowski), Helmut Schellhardt (Otto Brosowski jun.), Harry Hindemith (Bürgermeister Zonkel), Fred-Arthur Geppert (Rüdiger) u.a. sw, 108 min.

Familien-Epos über den antifaschistischen Kampf und Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung im Mansfelder Land. - Ende der 20er Jahre überbringen sowjetische Bergleute eine gestickte Fahne als Solidaritätsgeschenk an ihre deutschen Klassenbrüder. Bei jeder Demonstration der Kommunisten wird sie von Otto Brosowski vorangetragen, der die Fahne auch aufbewahrt. Nach der Machtergreifung der Nazis wird die Fahne versteckt und gut verborgen, keiner findet sie. Als die Rote Armee nach dem Abzug der Amerikaner 1945 in das Mansfelder Land einzieht, gehen ihr Otto und seine Familie und Genossen mit der Fahne entgegen. Die Russen erkennen das Symbol an.

AUS UNSERER ZEIT, 1970

IV. Episode: Der Computer sagt: nein B Ralph Knebel, KA Rolf Sohre, MU Thomas Doberkau, Bernd Fülle, BA Heike Bauersfeld DA Alfred Müller (Dieter Ulrich), Jessy Rameik (Karin Ulrich), Leon Niemczyk (Sascha Pronin)), Marianne Wünscher (Mutter), Heinz Behrens (Minister) u.a. sw, 31 min.

Filmische Miniatur über personelle Konsequenzen und technische Chancen der beginnenden Computerisierung in einem DDR-Betrieb: die Freunde Dieter (DDR) und Sascha (UdSSR), beide erstklassige Elektronik-Spezialisten, tüfteln gemeinsam die technisch perfekte Lösung eines radiotechnischen Problems aus. Damit können sie schnell dem fernen Kuba helfen und außerdem die eigenen Computerberechnungen über den Haufen werfen.

JANUSKOPF, 1972

B Hans-Albert Pederzani, Helfried Schreiter, KA Werner Bergmann, MU Karl-Ernst Sasse, BA Heike Bauersfeld DA Armin Mueller-Stahl (Dr. Brock), Katja Paryla (Vera, seine Frau), Wiktor Awdjuschko (Slatkow), Galina Polskich (Walja, Slatkows Frau), Norbert Christian (Professor Hülsenbeck) u.a. Farbe, 93 min.

Dramatischer Disput über Risiken und Aussichten, neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse in menschlichen Nutzen zu verwandeln: der hochangesehene Biochemiker Hülsenbeck verweigert strikt und mit guten Argumenten jede wissenschaftliche Mitarbeit an humangenetischen Forschungen sozialistischer Länder. Seine Biographie und seine - auch internationalen - Erfahrungen bestärken ihn in seiner Haltung. Ein DDR-Funktionär und ein sowjetischer Minister, Fachleute wie er, wollen ihn - ebenfalls mit vielen guten Argumenten - überzeugen, aber Hülsenbeck bleibt stur, obwohl ihn die beiden Männer beeindrucken. Erst nach Beratungen mit einem engen westdeutschen Freund gibt Hülsenbeck seine Zustimmung.

MANN GEGEN MANN, 1976

B Kurt Maetzig nach dem Roman "Das Duell" von Kurt Biesalski, KA Erich Gusko, MU Gerhard Wohlgemuth, BA Joachim Keller DA Regimantas Adomaitis (Robert Niemann), Karin Schröder (Anna), Klaus-Peter Thiele (Eduard Tornten), Michael Gwisdek (Michael Mähr), Karin Gregorek (Helga) u.a. Farbe,105 min.

Am Anfang ein Gottesurteil der blutigsten Art: zwei Männer, eben heil aus dem Krieg zurückgekehrt, lieben die gleiche Frau - sie laufen durch ein Minenfeld, nur einer, Robert, überlebt. Aber die Geliebte will ihn nicht, da sie sich einem anderen zugewendet hat. Robert findet dann in Anna eine neue Liebe, in die auch Tornten verliebt ist. Die beiden Männer und Rivalen arbeiten gemeinsam auf einem Sprengplatz an der Entschärfung von Kriegsmunition. Annas Schwangerschaft verschärft ihren Konflikt. Nun aber will Robert kein Gottesurteil mehr, sondern die freiwillige Enscheidung der geliebten Frau.