Kurt Maetzig: geb. 25. Januar 1911 in
Berlin als Sohn des Inhabers einer Filmkopierfabrik Robert Maetzig.
Nach Grundschule und Gymnasium (Abitur) Studium der Chemie, Ingenieurausbildung
und Volks- und Betriebswirtschaftslehre in München, darunter ein Jahr Studium
der Soziologie, Psychologie und Jura in Paris (Sorbonne).
Promotion 1935 in München über "Das Rechnungswesen einer
Film-Kopieranstalt". 1934 untersagt ihm die Reichsfilmkammer wegen der
jüdischen Abstammung seiner Mutter jegliche Arbeit beim Film.
Beschäftigung mit Filmtechnik und Photochemie in verschiedenen Berliner
Betrieben, ein eigenes kleines Labor in Werder bei Berlin. 1944 in Berlin
Eintritt in die illegale KPD.
Ab Januar 1946 Gründung und Gesamtleitung der ostdeutschen Wochenschau
"Der Augenzeuge" (Produktion DEFA), für die er auch als Regisseur
und Autor arbeitet. Gründungs-Mitglied des Film-Aktivs in Ostberlin, das die
Filmindustrie wieder in Gang setzen soll.
Einer der vier Lizenzträger der DEFA (Deutsche Film-Aktiengesellschaft), die
am 17. Mai 1946 gegründet wird.
Seit 1947 Regisseur von Spielfilmen bei der DEFA. Bei vielen seiner Filme
schreibt er am Szenarium und am Drehbuch mit. 1954 Gründungsrektor der
Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg, die er bis 1964
leitet.
1955 Berufung zum Professor für Filmregie. 1976 Beendigung seiner Tätigkeit
als Filmregisseur. Zeit seines Lebens ist er gesellschaftlich aktiv: er
publiziert in der Fachpresse, hält Vorträge, engagiert sich lange Jahre in
der Filmklubbewegung, auch international.
1974 wird er zum Vizepräsidenten der FICC, der internationalen Vereinigung
der Filmklubs, 1979 zu deren Ehrenpräsident auf Lebenszeit gewählt.
Von 1980 bis zum Ende der DDR ist er Präsident des Nationalen
Spielfilmfestivals der DDR in Karl-Marx-Stadt. Seit 1950 Mitglied der
Akademie der Künste der DDR (Sektion Darstellende Kunst), dann
Berlin-Brandenburg. Mehrfach Jury-Mitglied Internationaler Filmfestspiele,
u.a. in Moskau und Berlin (West).
Kurt Maetzig stirbt am 8. August 2012 in seinem Haus in
Mecklenburg-Vorpommern.
Zahlreiche Auszeichnungen
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